Details zum Umbau
Die Bundesautobahn 555 ist die älteste deutsche Autobahn – im Jahr 1932 wurde sie für den motorisierten Verkehr freigegeben. Im Zuge des Umbaus des Autobahnkreuzes Köln-Süd wird auch sie für den künftigen Verkehr fit gemacht.
Die zentrale Verbindung zwischen dem Metropolraum Köln und der Bundesstadt Bonn wurde 1932 durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer eröffnet. Einige erhaltene Abschnitte stehen heute unter Denkmalschutz – unter anderem finden sich dort historische Straßenreste und alte Bäume.
Der Umbau der A555 südlich des Autobahnkreuzes Köln-Süd findet daher nicht nur unter Berücksichtigung der Schutzgüter Mensch und Natur statt, sondern integriert auch einen sensiblen Umgang mit der Strecke als einmaligem Technik- und Kulturdenkmal.
Die Maßnahme hängt mit dem Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Süd selbst eng zusammen. Ein Ausbau auf acht Fahrstreifen findet nicht statt. Die Ein- und Ausfahrten müssen jedoch so geändert werden, dass ein leistungsfähiger Anschluss an das Autobahnkreuz gewährleistet ist. Dadurch kommt es auf einer Strecke von 800–1000 Metern dennoch zu einer Verbreiterung des Autobahnquerschnitts.
Variantenvergleich
Um den Umbau möglichst verträglich zu gestalten, wurden drei Varianten verglichen. Dabei lag ein besonderer Fokus auf dem Schutz des Menschen und der menschlichen Gesundheit, zum Beispiel bei der Lärmbetrachtung. Bereits jetzt befindet sich auf der Westseite des betreffenden Abschnitts der A555 ein Wohngebiet, welches durch eine Lärmschutzwand geschützt wird.
In Abwägung der verschiedenen Kriterien schnitt die Variante Ost am besten ab und wurde als Vorzugsvariante festgelegt. In dieser Variante wird die Straßenachse der A555 nach Osten verschoben. Die Ein- und Ausfahrten werden entsprechend angepasst. Die Variante Ost ist mit Blick auf die menschliche Gesundheit, Flächenanspruch und Lärm die günstigste. So wurden in der ersten schalltechnischen Untersuchung sowohl tagsüber als auch nachts jeweils weniger als 50 Schutzfälle ermittelt. Wohngebäude, Privatgärten und Kleingartengrundstücke sind bei dieser Variante nicht direkt vom Umbau betroffen. Bei dieser Variante werden nahegelegene Waldflächen und die östlich der A555 liegende Platanenreihe beansprucht.
Was sind Schutzfälle?
Schutzfälle gehören zur Lärmschutzbewertung. Sie werden an betroffenen Gebäuden oder Wohneinheiten rechnerisch ermittelt. Ein Schutzfall entsteht dann, wenn die Immissionsgrenzwerte der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) rechnerisch überschritten werden. Dabei gelten nachts niedrigere Grenzwerte als tagsüber.
Als Variante Mitte wurde die Beibehaltung der Straßenachse mit dem notwendigen Umbau der Ein- und Ausfahrten untersucht. Mit dieser Variante wird der anfallende Flächenverbrauch und die Bodenneuversiegelung gering gehalten. Die zu beiden Seiten bestehende Platanenallee kann durch die Beibehaltung der bestehenden Straßenachse allerdings nicht erhalten werden. Auch bei dieser Variante werden nahegelegene Waldflächen beansprucht. Zudem wären rund 500 Quadratmeter Privatgärten dauerhaft betroffen sowie vorübergehend für die Zeit der Bauarbeiten rund 1500 Privatgärten und Kleingartenanlagen. Mit Blick auf den Schallschutz ist mit ungefähr 1500 Schutzfällen zu rechnen. Davon rund 900 nachts.
Bei der Variante West ist eine Verschiebung der Straßenachse der A555 nach Westen überprüft worden. Die Variante West ist hinsichtlich der menschlichen Gesundheit, des Flächenanspruches und der Lärmbelastung die ungünstigste. Hier ist mit rund 1800 Schutzfällen, davon rund 1000 Schutzfälle nachts, zu rechnen. Durch die Verschiebung der Straßenachse sind zwei Wohngebäude direkt von der Trassenführung betroffen, ebenso wie die westlich der A555 liegende Platanenreihe. Mit ihnen zusammen sind auch rund 5500 Quadratmeter Privatgärten sowie rund 800 Quadratmeter Kleingartenanlagen dauerhaft und rund 2500 Quadratmeter Privatgärten und Kleingartenanlagen zeitlich betroffen. Bei dieser Variante werden nahegelegene Waldflächen nicht in einem erheblichen Maß beansprucht.
Umbau der A555
In der folgenden Darstellung können Sie die geplante Lage der A555 für die drei Varianten betrachten. Bei der Variante Mitte ist die Strecke, welche umgebaut werden müsste, kürzer als bei den Varianten Ost und West.
Im Gegensatz zu den Varianten West und Mitte rückt die A555 bei der Variante Ost nicht näher an das Wohngebiet Rondorf/Hochkirchen heran.
Bedienung
Verwenden Sie die Buttons, um zwischen den verschiedenen Varianten zu wechseln. Durch Klick auf die Icons innerhalb der Legende erhalten Sie weitere Informationen. Zudem können Sie die Karte mit der Maus verschieben und durch die (+/-) Schaltflächen vergrößern oder verkleinern.